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Bezirksgruppe der VFMG e.V.

WISMUT-Stolln                          Schluckenau

 

Exkursion WISMUT-Stolln Freital am 18.06.2011


In Freital wird aktiv Bergbau betrieben! Seit 2008 bis voraussichtlich 2013 wird in einer Tiefe von 40 m bis 100 m unter der Oberfläche der WISMUT-Stolln vorgetrieben. Zweck des Unterfangens ist die Ableitung von Grubenwässern aus dem Altbergbaugebiet Dresden-Gittersee in den bereits vorhandenen Tiefen Elbstolln. Der Tiefe Elbstolln verbindet das Döhlener Becken mit der Elbe.

Wir nutzten die Gelegenheit des Tages der offenen Tür am 18. Juni und fuhren zusammen mit vielen anderen Besuchern in den WISMUT-Stolln ein. Über den Steinbruch am Osterberg nahe der Uferstraße in Freital gelangt man zunächst zur ca. 400 m langen Rampe. Diese führt steil hinab bis in ca. 60 m Tiefe. Von hier aus wird am WISMUT-Stolln in beiden Richtungen (Richtung Schacht III Gittersee und Richtung Tiefer Elbstolln) gearbeitet.

Die Karte zeigt schematisch den geplanten Verlauf des Stollns. (nach Angabe der WISMUT-GmbH, erstellt mit www.openstreetmap.de)

 

 

Exkursion Schluckenau/Šluknov am 22.05.2011


Es ist schon einige Zeit her, dass Manfred Jeremies, der Leiter der FG Geologie Oberlausitzer Bergland, uns zu einer gemeinsamen Exkursion einlud. Am 22. Mai war es soweit:

 Wir fuhren in längst verlassene und sonst verschlossene Bergwerke ein, besichtigten das einzige Bergwerk der Gegend, dass auch Silber lieferte, und packten ordentlich Erzbrocken in unsere Rucksäcke.

 Zuerst erkundeten wir das Bergbaugebiet "Schweidrich" nahe Šluknov. Im Schweidrich - Steinbruch wurde ein 13m langer Probestollen angelegt. Die Besichtigung dieses "Lochs" war allerdings nicht jedermanns Sache.

 Viel lohnender und sehr überraschend war oberhalb des Steinbruchs die

 Begegnung mit zwei Rehkitzen! Die Ricke war nicht weit entfernt - wir ließen die Kleinen nach ein paar Fotos wieder in Ruhe...

 Der tschechische Experte erklärte uns anschaulich den Bergbau und die Geologie um Schluckenau/
Šluknov. So erfuhren wir, dass hier der Bergbau auf Kupfer schon um 1470 mit Erkundungen begann und bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts anhielt.

 Weitere Versuche zum Abbau der Lagerstätte gab es 1835 und 1895. Zwischen 1905 und 1920 wurde vor allem Nickel abgebaut.

 Im Jahr 1953 fand eine weitere ausführliche Erkundung statt mit dem Ergebnis, dass die Lagerstätte bereits volkommen ausgebeutet ist.

 "Glück Auf" - Wir fahren in den Mittleren Stollen ein. Er hat eine Gesamtlänge von 243 m!

 Hier durften Proben entnommen werden.

 Beeindruckend war, wie weit es in den Berg hinein ging.

 Mitunter war der Gang verbrochen - und man musste zusehen, dass der Helm nicht zu viele Geräusche machte.

 Für Geleucht hatte jeder selbst gesorgt.

 Melanterit - ein wasserlösliches Sulfatmineral.

 Thilo birgt es fachmännisch.

Der Eindruck täuscht: hier geht es nach unten!

Beziehungsweise wieder nach oben...Natürlich mit einem schönen Stück Erz.

 Der Bergmann freut sich...

 und der Berg selbst ist um einige Klumpen metallhaltiges Gestein ärmer.

 Auf zum nächsten Exkursionspunkt:

 Bei Varnsdorf liegt der kleine Ort Jiretín (St. Georgenthal). Der Bergbau in Jiretín pod Jedlovou geht bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Silberhaltiger Galenit (Bleiglanz) und Chalkopyrit (Kupferkies) waren das Ziel der Anstrengungen. Heute zeugt ein gepflegtes Besucherbergwerk vom Erfolg des Abbaus. Bei Varnsdorf liegt der kleine Ort Jiretín (St. Georgenthal). Der Bergbau in Jiretín pod Jedlovou geht bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Silberhaltiger Galenit (Bleiglanz) und Chalkopyrit (Kupferkies) waren das Ziel der Anstrengungen. Heute zeugt ein gepflegtes Besucherbergwerk vom Erfolg des Abbaus.

 

 Durch enge Gänge

 vobei an klaren Wässern

 folgten wir den Quarz - Karbonat -Adern.

 Während die Calcit- und Quarz-Calcit-Adern erzhaltig waren wussten die Bergleute: Die Quarz-Ankerit-Ader ist nicht vererzt.

 Auf der Halde nahe des Stollens konnten wieder die Hämmer geschwungen werden.

 Fündig wurden wir leider nicht.

 

Oberhalb der Halde des Stollens blickt man in einen Wetterschacht. Frischluft gab es im Besucherbergwerk reichlich - es hat ordentlich "gezogen".Doch zurück nach Schluckenau/ Šluknov/ Rožany...

 U Karlu - bei Karl - das deutet nicht auf den Namen des Besitzers der Gaststätte, sondern auf den Stollen "Karl" hin! Dieser Stollen lieferte bis 1924 Nickelerz.

Die zugehörige Halde wollten wir aber erst nach einer ordentlichen Stärkung aufwältigen.

 Bei deftigem Essen und würzigem böhmischen Bier

ließen wir es uns gut gehen. Die letzte Aktion des Exkursionstages war dann die bereits erwähnte Nickelerzhalde Rosenhain/Rožany.

Die Nickellagerstätte bei Sohland wurde 1900 bei einem Brunnenbau entdeckt. Aus dem Brunnen wurde der Schacht "Segen Gottes". Auf Rosenhainer Seite wurde 1904 ebenfalls ein Schacht abgeteuft.

Vom Mundloch des Rosenhainer Stollens erreichte man drei Sohlen. Diese lagen bei -32m , -52m und bei -72m. Bis 1924 wurde hier Erz gefördert.

Auf der Halde wurde taubes Gestein und minderwertiges Erz abgekippt. Hier lassen sich leicht Erzbrocken finden.

Diese bestehen, wie im nicht weit entfernten Schluckenau, hauptsächlich aus Pyrrhotin (Magnetkies), Chalkopyrit (Kupferkies) und Pentlandit, selten enthalten sie auch Pyrit und Magnetit.

Vielen Dank sei an dieser Stelle Manfred Jeremies übermittelt! Er hat die überaus interessante und teils abenteurliche Tour vorbereitet und organisiert.

Wichtige Hinweise: Die Begehung der Stollen ist nur unter Aufsicht und mit Genehmigung der zuständigen tschechischen Bergaubehörde möglich! Das Betreten der Nickelerzhalde bei Sohland/Rožany ist nur mit Erlaubnis des Eigentümers gestattet!

 

 

Der Steinkohlenbergbau im Döhlener Becken wurde erstmalig 1542 erwähnt. Nur durch ihn wurde Freital zur Stadt und zum Industriestandort. Ab den 1960er Jahren wandelte sich der Abbau der "Energiekohle" hin zur Förderung der "Erzkohle". Die Steinkohle war uranhaltig - und sowjetische Kernwaffen und Atomkraftwerke benötigten spaltbares Material...
Die Geschichte des Bergbaus in und um Freital wird eindrucksvoll im städtischen Museum auf Schloss Burgk dokumentiert. Der ehemalige "hauptamtliche Bergmann" unserer Fachgruppe führte uns durch die sehenswerte Ausstellung. Er schilderte anschaulich die Arbeitsbedingungen unter Tage und erläuterte die schwierigen geologischen Verhältnisse der Lagerstätte.